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Besuch bei der Bäckerei Oetzmann – Marten Zaiser, der Brotsommelier

Nach fast drei Wochen Dauerregen, leider in der besten Erntezeit, hatten wir am 14.8. endlich mal wieder Sonne und 27 Grad. Alle Landwirte waren auf ihren Getreidefeldern und haben für uns versucht, das Getreide noch zu dreschen. Daher passte der Vortrag von Marten Zaiser perfekt, der von einem befreundeten Landwirt Christoph Richter Dinkel, Weizen und Roggenmehl bezieht. Leider wird sich die Qualität dieses Jahr wegen der langen Regenperiode auf das Mehl auswirken, bedauert Marten Zeiser sehr. Dennoch ist der Bäckermeister hoch motiviert, immerhin schaut seine Landbäckerei auf 135 Jahre Familientradition zurück! Die Produktion betreibt er seit 2018 gemeinsam mit seinem Onkel Georg Oetzmann in Edendorf, die letzte Backstube in Bienenbüttel.

Der Brot-Sommelier Marten Zaiser beginnt seinen Vortrag mit einem Geruchstest für alle. Aus acht verschiedenen kleinen Fläschchen sollten wir Gewürze herausfinden und diese numerisch auflisten. Pimentbeere ist das intensivstduftende Gewürz. Und wenn hintereinander an Erdbeere und Himbeere gerochen wird, dann ist kaum ein Unterschied zu riechen, erfahren wir. Ein deutlicher Unterschied ist erst wieder zu merken, wenn man an ein Zwischengewürz riecht, klärt uns Marten Zaiser auf, der tatkräftig von seiner Freundin Eyleen Pfaue unterstützt wird!

Fünf verschiedene Geschmacksrichtungen kann unsere Zunge unterscheiden süß, salzig, sauer, bitter und umami, sagt der Edendorfer und zwar auf der ganzen Zunge. Für ein gutes Brot werden wenig, aber vernünftige Zutaten benötigt und viel, viel Zeit. Ist der Sauerteig mit Mehl und Wasser einmal angesetzt, muss er bei Raumtemperatur und ca. 24 Stunden und mehr reifen. Das Salz im Teig ist ein wichtiger Geschmacksträger, jedoch darf es nicht zu viel sein. Feine Gewürze in kleinsten Mengen unterstützen den Brotgeschmack. Die Kruste, das ist der äußere Rand des Brotes, sie enthält Röstaromen, je dicker die Kruste ist, umso mehr schützt sie das Brot vorm Austrocknen. Die Krume ist das Innere im Brot. Sie bleibt lange frisch, wenn durch gutes Knowhow viel Wasser in den Teig gebracht wird. 

Mit tiefem Wissen beeindruckte uns Marten Zaiser und ließ jeden Roggen-, Jogurt-Dinkel- und Vollkornbrot verkosten. Unterschiedliche Brotsorten sind mit unterschiedlichen Belegen zu genießen. z. B. passt auf dem Jogurt-Dinkelbrot sehr gut Serrano-Schinken und Au Bouchon, ein französischer Weichkäse, oder Räucherlachs.

Die Brotlagerung sollte nicht im Kühlschrank stattfinden, weil das Brot dort schnell austrocknet. Es schimmelt zwar nicht so schnell, verliert aber an Geschmack und wird trocken. Brot bitte in atmungsfähigen Gefäßen lagern, sagt der Brot-Sommelier.

Anschließend an diesem informationsreichen und geschmackvollen Vortrag sind wir über 70 teilnehmende Landfrauen noch eingeladen „Irmchen’s Hochzeitssuppe“ zu genießen.  

Und viele nutzen die Möglichkeit verschiede Brote im Ladengeschäft zu erwerben.

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